Hotelisten Insights - Insiderwissen für privat geführte Hotelbetriebe

In der heutigen schnelllebigen Hotelbranche stehen privat geführte Hotelbetriebe vor besonderen Herausforderungen. Arnd Lindenau und Hans Hegger von Die Hotelisten sind erfahrene Berater, die genau wissen, worauf es ankommt, um privat geführte, mittelständische Hotels erfolgreich zu führen oder wieder auf Kurs zu bringen.

Auf dieser Seite geben Hans und Arnd wichtige Einblicke, wertvolle Tipps und praxisnahe Strategien, die Hoteliers helfen, ihr Geschäft zu optimieren, Kosten zu senken und ihren Gästen ein unvergleichliches Erlebnis zu bieten.

Insights zum Thema Finanzierung und Wirtschaftlichkeit

Johannes Hegger

Jeder Umbautag kostet Geld

Arnd Lindenau im Interview

Im folgenden Interview zeigt Hotelberater Arnd Lindenau auf, welche Finanzierungsmöglichkeiten es für privat geführte, mittelständische Hotelbetriebe gibt und welche Fehler Privathoteliers häufig bei der Herangehensweise an eine Renovierung oder Modernisierung machen.

Bevor ein Hotel renoviert werden kann, stellt sich häufig die Frage nach der Finanzierung. Welche Finanzierungsmodelle sind aus Ihrer Sicht für kleine, privat geführte Hotels besonders geeignet?

„In der Regel sind mittelständische Hotels inhabergeführt und werden nicht wie die großen Kettenhotels über Management- oder Pachtverträge betrieben. Hier hat der Eigentümer noch den kompletten Durchgriff auf das gesamte Unternehmen. Zu erst gilt: Budget, Budget, Budget! Ich würde in jedem Fall zuerst den Kontakt zur Hausbank suchen, ein gutes und stimmiges Konzept erstellen, untermauert mit den relevanten Kennzahlen und den Potenzialen. Damit lässt sich eine Hausbank gut überzeugen.“

Was gibt es Abseits von klassischen Bankdarlehen für Unterstützung für die Hotelbranche? Gibt es beispielsweise spezielle Förderprogramme?

„In der Regel sind mittelständische Hotels inhabergeführt und werden nicht wie die großen Kettenhotels über Management- oder Pachtverträge betrieben. Hier hat der Eigentümer noch den kompletten Durchgriff auf das gesamte Unternehmen. Zu erst gilt: Budget, Budget, Budget! Ich würde in jedem Fall zuerst den Kontakt zur Hausbank suchen, ein gutes und stimmiges Konzept erstellen, untermauert mit den relevanten Kennzahlen und den Potenzialen. Damit lässt sich eine Hausbank gut überzeugen.“

Was sind aus Ihrer Erfahrung die größten Fehler, die Hoteliers bei der Finanzierung von Renovierungsprojekten machen, und wie können sie vermieden werden?

„In der Vergangenheit habe ich immer wieder ähnliche Probleme und Herangehensweise entdeckt. Das erste Problem besteht in einer unkonkreten Ausschreibung und unzureichenden Planung. Da wird der lokale Installateur oder Raumausstatter gefragt, was er so vorschlägt, ohne jedoch im Vorfeld überhaupt eine Anforderung zu erstellen, was genau renoviert werden soll. So bietet zum Beispiel Installateur A diese Armatur und Installateur B jene Armatur an. Ob mit Einbau oder ohne, ob nach Stundenaufwand oder pauschal, ob z. B. Fliesenarbeiten nach Stundennachweis oder Quadratmetern berechnet werden, wird oftmals komplett außer Acht gelassen. Somit sind schon während der Angebotsphase viele Angebote gar nicht vergleichbar.

Gerade bei einer Herangehensweise wie gerade beschrieben, laufen vielen Hotels während der Renovierung die Kosten davon. Werden im Vorfeld nicht genau die Kosten budgetiert und auch verhandelt, dann ist das Erwachen am Ende der Baumaßnahme oftmals bitter. Ohne ein detailliertes Budget und auch ein genauer, verbindlicher Bauzeitenplan, sollte eine Baumaßnahme gar nicht begonnen werden. Ebenso muss ein Budget erstellt werden, das nicht nur die direkten Kosten, sondern auch unerwartete Ausgaben berücksichtigt. Eine gründliche Marktanalyse und das Einholen von Angeboten mehrerer Dienstleister können helfen, realistischere Kostenschätzungen zu erhalten.“

Was für Fehler im Bereich der Finanzierung entdecken Sie häufig in Beratungssituationen?

„Ich erlebe in meiner Beratungspraxis immer wieder, dass sich viele Hoteliers nur auf eine einzige Finanzierungsquelle verlassen. Es ist ratsam, verschiedene Optionen zu prüfen, wie Bankdarlehen, Investoren oder staatliche Förderprogramme, um die beste Lösung zu finden. Vor allem muss vor einem Gespräch mit der Bank die genaue und detaillierte Entwicklung der Unternehmensperformance dargestellt werden. Die Daten aus mindestens drei Jahren unterjährigem Geschäftsverlauf, getrennt nach Logis und F&B sind extrem wichtig. Sonst wird das nichts mit einer Finanzierung. Umsätze müssen detailliert budgetiert werden, da sonst auch eine seit Jahren mit dem Unternehmen verbundene Hausbank eine Finanzierung ablehnen wird. Es geht nicht darum, nur zu definieren, welchen Finanzbedarf man braucht, sondern vor allem darum, wie der Kredit realistisch getilgt werden kann. Dazu ist ein detailliertes Zahlenwerk notwendig. Ganz besonders elegant ist natürlich eine Finanzierung ohne Fremdmittel. Hierfür muss schon frühzeitig der Umsatz analysiert und die Maßnahmen ergriffen werden, dass sich der Cash Flow entsprechend positiv entwickelt.“

Welche weiteren Fehler treten häufig auf?

„Renovierungen sollten immer im Hinblick auf die Gästeerfahrung geplant werden. Hoteliers sollten sicherstellen, dass die Renovierungen den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Zielgruppe entsprechen. Umfragen oder Feedback von Gästen können wertvolle Einblicke geben. Hierzu können Gästefragebögen mit entsprechenden Zusatzkriterien versehen werden, die dann aber auch ausgewertet werden müssen. Viel zu selten wird auf eine Auswertung des Gäste Feedbacks Wert gelegt. Hier sind aber wichtige Informationen zu erhalten, was der Gast wirklich wünscht. Sonst plant man kostenintensiv am Thema vorbei.

Darüber hinaus kann eine schlechte Kommunikation zwischen den verschiedenen Beteiligten, also Architekten, Bauunternehmer und Manager und so weiter zu Missverständnissen und Fehlern führen. Regelmäßige Meetings und Updates sind wichtig, um alle auf dem gleichen Stand zu halten. Vor allem Verzögerungen beim Umbau sind Gift für das Projekt. Gerade in der mittelständischen Hotellerie vertraut man immer noch darauf, dass der Umbau „irgendwann schon fertig werde“. Dass aber jeder Umbautag, an dem die Zimmer kein Geld verdienen können, erstmal richtig Geld kostet, wird nur allzu gerne übersehen. Die Hotellerie hat nun mal im Gegensatz zur Industrie ein verderbliches Gut durch die Zimmervermietung. Unsere Ware ist nicht lagerfähig, daher zählt im Grunde jeder Tag.

Als letztes muss man sagen, dass gerade die mittelständische Hotelindustrie oftmals den Blick für Trends verliert. Die Hotelbranche ist ständig im Wandel. Hoteliers sollten aktuelle Trends und Technologien im Auge behalten, um sicherzustellen, dass ihre Renovierungen modern und wettbewerbsfähig sind.“

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